H5P – (ganz) kurzgefasst für Laien
H5P ist eine freie Software zum Erstellen von Lerninhalten und wird seit 2012 entwickelt. Mittlerweile kann man damit rund 40 verschiedene Lernformate erstellen – Vom Quiz über Zeitleisten, Lückentexte, Zuordnungsübungen bis hin zu interaktiven Videos oder Übungen mit Sprachein- und Ausgabe. Dazu gibt es durchdachte, automatisierte Rückmeldemöglichkeiten an den Lernenden. H5P scheint damit das umfassenste Programmpaket zu sein, dass derzeit verfügbar ist. Die meisten anderen Autorensysteme – zudem oft kostenpflichtig – bieten nur wenige Quizformate.
Für erste Gehversuche kann man direkt auf der Seite von H5P.org herumexperimentieren; wenn man sich (kostenlos) resgistriert, ist auch das speichern der Ergebnisse möglich. Die Betreiber weisen aber ausdrücklich darauf hin, dass sie nicht als Contentplattform dienen wollen. Jeder Interessierte möge sich die Software kostenlos installieren.
Bei H5P handelt es sich allerdings um keine Desktop-Software. H5P erstellt HTML5-Seiten (also im Prinzip Internetseiten nach einem aktuellen Standard). Das hat zur Folge, dass die Ergebnisse auch online verfügbar gemacht werden. Jeder Nutzer von H5P benötigt also eine geeingete eigene Umgebung, in der er arbeiten und veröffentlichen kann.
Das klingt komplizierter, als es ist. Für eine eigene Installation benötigt man entweder – so wie hier – eine eigene Internetseite, die mit WordPress läuft. Das ist eine sehr verbreitete Software zum Gestalten von Internetseiten; bei vielen Hostern kann man für wenige Euro im Jahr eine solche Umgebung erhalten. Für WordPress gibt es ein Plug-In von H5P, das sich problemlos ergänzend installieren lässt.
Viele Schulen nutzen z.B. Moodle. Auch dort kann der Administrator ein H5P-Plug-In installieren, und dann kann es losgehen.
Viele Bundesländer bieten für Schulen kostenlose WordPress- oder Moodle-Installationen an.
H5P unterstützt noch weitere Umgebungen; dazu informiert H5P.org.
Eine sehr übersichtliche Übungsplattform für H5P bietet Nele Hirsch unter einstiegh5p.de. Die Versuche werden nach sechs Stunden automatisch gelöscht.
Weiterführende Links:
- Importfunktion für „Flashcards“ Ein Entwickler hat eine Importfunktion erstellt, mit der sich mittels csv-Datei viele Begriffe + Erklärungen in einem Rutsch importieren lassen. Das (noch recht frische) Projekt funktioniert auf Kommandozeilenebene; ein paar Grundkenntnisse sind notwendig.